Schirrmachers fundamentalistische Anti-Kernenergie-Tirade in der „FAZ“

Ach wie nett.

Frank Schirrmacher, häufig zu Zukunftsfragen stellungnehmender Mitherausgeber der „FAZ“, läßt die Hosen herunter und präsentiert eine fundamentalistische Anti-Kernenergie-Tirade, die allen ihren Befürwortern das Stigma der intellektuellen Unredlichkeit anheften soll. (http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E02AA44CC26634CBDB7322680CADEA714~ATpl~Ecommon~Scontent.html, kann man durchaus mal zum Lesen vornehmen. Es ist immer gut, an intellektuell einigermaßen raffiniert drapiertem Schwachsinn Widerlegungen zu überlegen und sich fit zu halten. )

Wenn das das Hauptkriterium sein soll, daß die Kernenergie noch in Millionen Jahren den dann vielleicht noch lebenden Menschen ein noch immer gefährliches Erbe präsentieren werde, dann ist es intellektuell auch „redlich“, der gesamten Menschheit ihre gesamte Entwicklung vorzuwerfen, denn die wird auch noch in Millionen von Jahren zu jeder Menge von weiteren Risiken geführt haben haben. Echt Frankfurter Schule, diesen Fundamentalpessimismus, der zur Religion zurückführt, haben seinerzeit Horkheimer/Adorno in „Dialektik der Aufklärung“ präsentiert.

Der Herr war mir schon früher besonders unangenehm aufgefallen, als er ganz unvermittelt und mir zunächst unerklärlich das Projekt des amerikanischen antideutschen Scientology-Films über den Obersten Stauffenberg (Tom Cruise in „Operation Walküre“) bejubelte und dessen Kritikern das Maul zu stopfen suchte.

Es muß doch irgendwie eine tiefe Unsicherheit an kulturpessimistischen Konservativen wie Schirrmacher nagen, daß trotz der scheinbaren Befestigung ihrer Politik auch durch ein aktuelles Ergebnis wie die Baden-Württemberg-Wahl solche selbstdemontierenden Ergüsse notwendig erscheinen. Das läßt hoffen.

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