Gegen wen richtet sich die Kriegsrhetorik der US-Regierung?

In einem analytischen Beitrag zur martialischen Rhetorik Trumps wegen angeblichen Giftgas-Einsatzes durch das Assad-Regime sagt ein Mitarbeiter der „Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik“, Josef Braml, militärisches Vorgehen der USA gegen Russland sei unwahrscheinlich; Trump wolle nicht Russland, sondern Iran in Syrien verwunden. Er werde bald das Abkommen mit dem Iran über Nuklearfragen aufkündigen und wolle, in Zusammenarbeit und im Interesse seiner Verbündeten Israel und Saudi-Arabien, einen baldigen Krieg gegen Iran.

„….geht es Trump nicht um Russland. Mit einer Destabilisierung des Irans werden die Ölpreise steigen, was Amerika und Russland als Ölexporteure gleichermaßen zu Gute kommen wird. China ist jedoch auf die iranischen Öl- und Gaslieferungen angewiesen. Die geopolitische Konfrontation,  zwischen den Vereinigten Staaten und China, die derzeit durch einen Handelskrieg der beiden Großmächte verschärft wird, könnte auch so für die amerikanische Seite entschieden werden.“ (Braml)

Die Meinung Bramls, dass Trump weiterhin vor allem gegen China vorzugehen versuche und Russland eher begünstige, ist mE ernst zu nehmen. Eine derartige Frontenziehung im Falle Syrien/Iran würde in die generelle Absicht Trumps passen, beim strategischen Vorgehen gegen die Herausforderung durch China, Russland auf die Seite der USA zu ziehen oder zumindest in die Neutralität. Wenn die USA in der Auseinandersetzung mit China etwas fürchten müssen, dann ist es das potentielle Bündnis Chinas mit Russland und dessen enormem Militärpotential. Dieses Bündnis gilt es aus Sicht der Trump-Regierung unbedingt zu verhindern.

Die EU-Länder Frankreich und Deutschland, zusammen mit dem Noch-EU-Land Großbritannien, und zusammen mit Russland sind die wesentlichen Interessenten an einem nicht-kriegerischen Verhältnis zum Iran. Das Nuklearabkommen wurde von ihnen durchgesetzt, gegen wütende Proteste Israels und erheblicher Teile des US-Establishments, die jetzt mit Trump Oberwasser zu bekommen meinen. Sollten die USA tatsächlich zusammen mit Israel, dem regionalen Oberterroristen, und Saudi-Arabien, dem islamischsten aller islamischen Drecksregime, versuchen, einen Krieg gegen Iran vom Zaun zu brechen, würde das die Bevölkerungen Irans und wahrscheinlich auch angrenzender Regionen treffen, die ohnehin von der bisherigen Politik der USA und der beiden Spießgesellen seit Jahrzehnten schwer zu leiden haben, neben der Unterdrückung durch die eigenen Regierungen.

Diese Völker müssen verteidigt werden gegen solche erneuten Verwüstungen aus geostrategischen Interessen der USA heraus. Das bedeutet nicht automatisch sich auf die Seite des Mullah-Regimes im Iran zu stellen, das seinerseits seit 40 Jahren das eigene Volk terrorisiert und seine Entwicklung behindert. Es könnte sein, dass es die gegenwärtige Zuspitzung nicht überlebt, vor allem auch weil es nach innen hin verhasst und schwach ist.

Auch massive Interessen der EU, auch Großbritanniens, und Russlands stehen auf dem Spiel. Es ist die Aufgabe der Genannten, mit der nötigen Eindeutigkeit und Entschlossenheit den USA hier Grenzen aufzuzeigen.  Auch China dürfte seine Interessen derzeit eher nicht in einer Zerstörung des Iran verorten und könnte seinerseits dagegen positiv mitwirken.

 

 

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