Man muss den Politikern, die jetzt weitgehende Maßnahmen wie Schulschließungen etc. verhängen, zugute halten, dass niemand weiß, wie gefährlich sich tatsächlich die Pandemie entwickelt.
Sollte es tatsächlich in einem Land wie Deutschland zu einigen Tausenden Toten durch das Coronavirus kommen, dann stünden die in den Regierungen verantwortlichen Politiker in den Medien sofort als Schuldige da, wenn sie nicht alles erdenkliche Präventive unternommen haben würden.
Dabei würde es keine Rolle mehr spielen, dass dies vielleicht nur ein paar Tausend Todesfälle wären, während die Influenza in Vergleichszeiträumen ähnlich hohe oder höhere Verlustzahlen produziert, um die bisher keine mediale Panik veranstaltet wurde oder auch jetzt nicht veranstaltet wird. Es würde in den Medien auch keine Rolle spielen, dass andere Krankheiten und auch Fehlleistungen unseres Systems wie die fünfstelligen Zahlen von Todesopfern der Krankenhauskeime in Wirklichkeit gefährlicher sind.
Nach einigen Berichten verläuft die Infektion in vielen Fällen unbemerkt oder fast unmerklich, in vielen Fällen mit Symptomen, die sich nicht eindeutig dem Erreger zuordnen lassen. Man weiß daher nur, wie viele Menschen bereits eindeutige Symptome zeigen bzw. wie viele bereits getestet wurden, aber nicht, wie viele darüberhinaus tatsächlich infiziert sind und wie viele daher wahrscheinlich noch infiziert werden. Welcher Anteil der Bevölkerung noch schwer erkranken und intensiver Behandlung bedürfen wird, was das Gesundheitswesen demgegenüber zu leisten in der Lage ist, kann man derzeit nicht wissen, man weiß daher schließlich die bisherige und noch weniger die zu erwartende Mortalitätsrate nicht einzuschätzen. Diese ist abhängig von vielen Faktoren, die man nicht kennt: der Gesamtzahl der Infektionen, aber auch von den Abläufen im Gesundheitswesen, von der Erfassungsrate der Tests, von der Erfassung schwerer Fälle und von der Qualität von deren Behandlung.
Eine politische Entscheidung etwa der Art: man ließe die Schulen etc. weiterlaufen, achtete nur verstärkt auf Hygiene und testete präventiv flächendeckend, um Infizierte und deren Kontakte rechtzeitig zu isolieren- verließe sich aber andererseits auch darauf, dass die meisten Infektionen ungefährlich sind und dass keine größeren Zahlen von schwer Infizierten auftreten – eine solche Entscheidung würde schwere soziale Schäden vermeiden, die nun mit den Schließungen einhergehen. Aber eine solche Verantwortung kann sich in Zeiten der Panik, die freilich von interessierten Kreisen geschürt wird, niemand aufladen.
Es dürfte bei vielen Politikern jetzt eher die Ungewissheit und die Unmöglichkeit eine Rolle spielen, Risiken auf sich zu nehmen, die derzeit unkalkulierbar sind. Diese Unmöglichkeit ist für die derzeitige Lawine von Entscheidungen jetzt maßgeblich.
Man sollte den meisten von ihnen derzeit kein doppeltes Spiel unterstellen, obwohl einige von ihnen wahrscheinlich um den gesellschaftlichen Doppelcharakter der Maßnahmen wissen, den ich in meinen beiden vorigen posts kritisiert habe. Wahrscheinlich nehmen einige von ihnen deren bedenkliche politisch-soziale Wirkungen in Kauf, vielleicht wollen einige sogar bewusst vorrangig bestimmte politisch-soziale Wirkungen erzielen wie die Intensivierung von Massenüberwachungen, wie die Testung von Methoden der Massenbeeinflussung und der Freiheitsbeschränkungen, wie Geldschwemmen für bestimmte Kapitalisten.
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Ich verspreche jede sachlich irgendwie relevante Zuschrift dann im Anhang zu dem betr. Beitrag zu veröffentlichen, auch wenn sie mit meinen Ansichten garnicht übereinstimmen kann.