Gesellschaft und „Corona“

Die Stimmen werden jetzt sehr deutlich, die auf starke Einschränkungen der individuellen Freiheiten der Bürger hinauswollen, und manche lassen durchblicken, dass hier an grundsätzliche Einschränkungen auch über die derzeitige Krise hinaus gedacht wird.

Aus der Logik der Pandemie-Propaganda ergibt sich das auch ohne ausdrückliche Äußerungen, denn angeblich können und werden solche Pandemien weiter auftreten,  und demokratiefeindliche Strömungen in der Politik reklamieren bereits ein Recht, zukünftig immer wieder Notstandsrecht anzuwenden, und/oder „prophylaktisch“ bestimmte Restriktionen auf Dauer in Kraft zu setzen.

In vielen Teilen der Welt ist das Gesundheitswesen jedoch verkommen oder sogar völlig inexistent; auch im reichen Europa herrschen vielerorts schwere Mängel, besonders beispielhaft in Italien. Die Pharmakonzerne entwickeln ihre Angebote nach Profitgesichtspunkten und nicht nach Gesichtspunkten der Massengesundheit, das medizinische Personal ist häufig völlig überlastet und z.T. auch unzureichend ausgebildet; dass Krankenhäuser für Kranke oft hochgefährlich sind, ist schon fast Sprichwort. Diejenigen politischen Kräfte, die jetzt nach Notstandsrechten greifen, weil die Pandemiegefahren anders nicht zu bewältigen seien, sind auch diejenigen, die die schweren Mängel, ja den Verfall der Gesundheitssysteme mit zu verantworten haben, die der kapitalistischen Bereicherungswut und ihrem Kaputtsparen öffentlicher Daseinsfürsorge entspringen.

Die Regierungen maßen sich an, den Bürgern vorzuschreiben, dass sie zuhause bleiben müssen; dass sie mit der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder gefälligst selber klarzukommen haben; dass sie nicht mehr entscheiden können, mit wem sie überhaupt direkte Kontakte aufnehmen. Das soll wohl, wenn man Derartiges in Zukunft als normal bzw. teilnormal verlängert, einige Probleme „lösen“, wie z.B. die Unterfinanzierung des Schul- und Universitätssystems und die  Verkehrsüberlastungen? Die Staaten müssten weniger Rücksichten auf die breite Masse nehmen und entsprechend weniger Mittel für die Behebung öffentlicher Mängel bereit stellen –  die wirklich Reichen unserer Gesellschaften würde das wenig belasten, wie Einige von ihnen vielleicht meinen.

Die digitalen Systeme der Überwachung und Reglementierung der Bürger, wie sie bereits in China als dem Vorreiter all dessen angeblich nun so schöne Erfolge gegen das Virus zeitigen, erfahren öffentliche Legitimierung und faktischen Ausbau.

In der Ökonomie wird eine schwere Rezession verordnet. Diese wird viele Menschen in unmittelbare Not und noch mehr Abhängigkeit von staatlichen Hilfen versetzen; ein viel höheres Maß an Abhängigkeit von staatlichen Geldern als bisher wird auch große Teile der Unternehmen treffen, sofern sie überhaupt überleben. Die Marktelemente der jetzigen Ökonomie werden weiter reduziert zugunsten einer bürokratischen Mangel-Verwaltungsökonomie. Dem Gespenst Öko-Faschismus wachsen plötzlich wieder Lebenssäfte zu.

Ein Teilaspekt: da zahllose Ladengeschäfte pleite gehen, wird der Versandhandel, in erster Linie Amazon, enorm wachsen, viel rascher als es ohnehin im Gang war. Überhaupt werden der Digitalisierung enorme Beschleunigungsschübe verpasst. Wem das massiv mehr Einfluss, Macht und Profit eintragen würde, ist keine schwierige Frage.

Es werden Tendenzen stärker, die in der Gesellschaft Jung gegen Alt stellen. Es gibt Anzeichen für das Entstehen einer Stimmung bei Jüngeren, etwa der Art, dass man sagt, bloß um ein paar Alte noch länger leben zu lassen, an denen uns ohnehin nicht viel gelegen ist (und in den Opa-Generationen haben tatsächlich gewisse Teile selbst den Egoismus kultiviert, sozial und politisch versagt), sehen wir nicht ein, uns derart einschränken zu lassen, wir Jungen werden ja nicht krank. Auch hier würde ein bisher eher latenter Grundtrend verstärkt, vermeintlich legitimiert und öffentlich wirksamer.

Die politischen Gefahren der Panikpropaganda müssen verstärkt in die öffentliche Diskussion. Kritische Stimmen zur medizinischen Berechtigung der Regierungsmaßnahmen werden anscheinend bereits hörbar; den Fragen der gesellschaftlichen Verwüstungen, die hier angebahnt werden,  kommt bisher meines Erachtens allerdings noch viel zu wenig Aufmerksamkeit zu. Die im engeren Sinne medizinischen und die gesellschaftlichen Fragen müssen im Verbund behandelt werden.


 

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