Warum ist derzeit auf diesem blog so wenig los?

Den Lesern meines blogs, die gelegentlich nach neuen Kommentaren schauen, bin ich eine Erklärung schuldig für die starke Abnahme aktueller Beiträge in der letzten Zeit und auch für die Prognose, dass es so bald sich wahrscheinlich nicht ändern wird.

Der Hauptgrund liegt in der umfangreichen Teilnahme meiner Person an kollektiven politischen Aktivitäten, wie sie sich seit Anfang 2021 entwickelt hat, zunächst an Aktivitäten der „Freien Linken“, dann der Partei „dieBasis“ und nun zunehmend am „Offenen Roten Kreis“.

Diese Namen bezeichnen recht unterschiedliche Grundvorstellungen über Politik; man muss fragen, wie sie überhaupt kompatibel sein sollen und können. Wer sich für diese Frage interessiert, findet in den öffentlichen Selbstdarstellungen der Genannten Einiges. Ich möchte aufgrund meiner Erfahrungen hier nur so viel sagen:

a) die „Freie Linke“ hat es bisher nicht geschafft, sich als aktive politische Organisation mit einem modernen linken Programm zusammenzufinden und den Widerstreit der sehr diversen politischen Traditionen, die den meisten Teilnehmern dieses Projekts anhaften – wie Anarchismus, Friedensbewegung, „Traditions-Marxismus“ (was ist das überhaupt?) u.v.a.m. – produktiv zu überwinden. Das Projekt stagniert.

b) die Partei „dieBasis-Basisdemokratische Partei Deutschland“ ist bis jetzt alles andere als eine Partei. Sie hat weder ein Programm noch eine Führung, welche politische Maßstäbe setzen würde. Ihre Stärke liegt bisher im großen Engagement vieler Mitglieder und lokaler/regionaler Strukturen, die namentlich durch die Kritik an der offiziellen Corona-Politik zusammengekommen und bisher vor allem damit an die Öffentlichkeit gegangen sind; auf welche gesellschaftlichen Veränderungen aber hingearbeitet werden soll, dazu gibt es die buntesten Vorstellungen und Emotionen und noch kaum Ansätze, diese Frage überhaupt zu klären. Diese Partei umfasst rechte und linke, esoterische, hippiemäßige und auch kooperative Stimmungen und alles Mögliche daneben auch noch; viele Mitglieder sind persönlich zuvor nicht politisch aktiv gewesen. Ein nicht unsympathischer Querschnitt unserer Gesellschaft, der in der nächsten Zeit allerdings erst Orientierung und engeren Zusammenhalt finden muss, um sich nicht aufzulösen.

c) Der Offene Rote Kreis. Diesen Ansatz möchte ich hier nicht kommentieren, denn man kann sich anhand seiner website selber ein authentisches Bild verschaffen. Die Verankerung allen gemeinschaftlichen und öffentlichen Tuns in der elementaren menschlichen Verbundenheit, im Aufeinander-Angewiesensein Aller ist mE grundsätzlich richtig und hat nach meiner Auffassung auch tiefe Beziehungen zum linken Verständnis von Gesellschaftlichkeit, Kooperation und Überwindung der Klassenspaltungen, weniger zum traditionellen Prinzip des Klassenkampfs zwischen Proletariat und Bourgeoisie.

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.