Vorbemerkung:
Dies ist eine durch Vorschläge eines Freundes und gemeinsame Überarbeitung deutlich bereicherte Fassung meines Beitrags „Zeiten des Mangels“ v. 12.7.22. Ich nehme die erste Fassung vom Netz.
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Die Regierung Deutschlands kündigt Jahre der ökonomischen Einschränkungen und sozialen Härten an.
Viele verstehen das wohl bisher als Ankündigung von Bemühungen, den Kern der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des sozialen Zusammenhalts zu retten, bis es wieder aufwärts gehe.
In unserer Sicht ist Anderes im Gang, nämlich der grundsätzliche Abschied von einer Gesellschaft, die soziale Sicherung, einen gewissen Wohlstand, die Enthebung von ständigen Existenzsorgen versprochen und dies teilweise auch realisiert hat – zumindest für eine relativ große Mehrheit der Mitbürger. Die im Entstehen befindliche Gesellschaft bringt Vielen ständige Mangelerscheinungen, direkte Not und Verfall der elementaren Existenzgrundlagen, bei noch extremerer Bereicherung kleiner Oberschichten.
Diese Entwicklung wird uns nicht von äußeren Mächten aufgezwungen wie etwa von Russland durch den Krieg in der Ukraine und weitere Zuspitzungen, mit denen zu rechnen ist. Sie ist vielmehr Teil radikaler gesellschaftlicher Umgestaltungen, die uns von dem eigenen System zugedacht sind, dem sog. „demokratischen Westen“ unter Führung der US-Eliten. Das Treiben der anderen, weltweit rivalisierenden Ausbeutergesellschaften wie China und Russland ist hier höchst willkommen zur Verdeckung oder Rechtfertigung der eigenen Strategie. Denn darin sind alle Herrschaftssysteme gleich: Der eigene Zerstörungswille wird geleugnet; stattdessen wird von der jeweiligen Bevölkerung verlangt, dass selbst die größten Härten von Krieg, Isolation und Massensterben akzeptiert werden müssten, weil sie letztlich doch nur Abwehrreaktion auf äußere Bedrohungen seien. Im Westen heißt es: Zur Bewahrung der Kerne von Demokratie und Wohlstand seien sie unumgänglich – diesen Blickwinkel versuchen sie mit Hilfe aller großen Medien in der Wahrnehmung durch die Bevölkerung zu verankern.
In der Strategie des „Great Reset“, wie sie in dem Buch „Covid19 – Der große Umbruch“ von Klaus Schwab und Thierry Malleret (2020) vorgestellt wird, wird die wirtschaftliche Enteignung der großen Mehrheit angekündigt. Sie erscheint dort unumgänglich zur vermeintlichen Rettung der Menschheit vor Pandemien, Klima- und Umweltkrise.
Das Hindrängen der westlichen großkapitalistischen Kräfte unter der Führung der USA zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem globalen Rivalen China, der Macht hinter Russland, wird in der Vorgeschichte des Ukrainekriegs seit dem „Maidan“ (2014) deutlich. Jede Regung europäischer Selbständigkeit, wie sie teilweise von Schröder und Merkel vertreten wurde, wurde behindert und wird jetzt vollständig blockiert. Diplomatische Lösungen waren und sind unerwünscht.
Man muss die Bestrebungen der westlichen und östlichen Eliten ernst nehmen, uns, der Bevölkerung, ein System der digitalen Kontrollen, Entmündigungen, Belohnungen und Strafen Schritt für Schritt überzustülpen, wie es das chinesischen „social credit system“ als Vorreiter praktiziert.
Die Macht des „Westens“ zeigt sich in der US-Finanzaristokratie a la Blackrock, politisch-geheimdienstlich in den digitalen Datensammelwut- und Lenkungskonzernen a la Google. Sie wird einen erheblichen Teil nicht nur der amerikanischen, sondern auch der europäischen Bevölkerung in existentielle Not bringen. Erwünscht sind der Wegfall vieler Millionen „unnützer Esser“ und die Abhängigkeit derer, die noch leben dürfen, von staatlichen Zuwendungen, die nur bei Unterwerfung unter permanenten digitalen Gehorsamsdrill noch gewährt werden. Die Prinzipien „Teile und Herrsche“ sowie „Zuckerbrot und Peitsche“ waren, seit es Eliten gibt, ihr Mittel zur Sicherung der Herrschaft. Jetzt leben die Akteure des Weltwirtschaftsforums und analog auch die chinesische Führung in der Wunschvorstellung, dass sie mit den neuen technologischen Möglichkeiten die totale Kontrolle über die Menschheit herstellen können.
Doch dabei wird ihnen eine grundlegende Eigenschaft des Menschen im Wege stehen: Das Empfinden der Würde, das in jedem Menschen tief verankert ist und das Bedürfnis nach Selbstschutz und Verbundenheit beinhaltet. Auch in den Herrschenden selbst ist ihre unersättliche Gier nach Macht und Geld, der totale Egoismus, nur der Reflex auf den unerträglichen Mangel an Liebe und Gemeinschaft, aus dem diese Rücksichtslosigkeiten überhaupt erklärbar sind. Diese tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben wird beispielsweise bei den sexuellen Eskapaden als Ersatzbefriedigung deutlich. Nicht zufällig hatte Epstein sog. Persönlichkeiten aus den obersten Schichten immer wieder junge Mädchen zugeführt. Er musste sterben, als dieses Netzwerk aufflog.
Die historische Steigerung von Ausbeutung, Mord und „Transhumanismus“, mit der wir aktuell konfrontiert sind, beinhaltet das intensive Bemühen der Elite, die Verbundenheit unter den Menschen zu unterbinden. Aber es bringt zugleich die Entwicklung hervor, dass die lebensnotwendige Verbundenheit immer mehr Menschen bewusst wird. Dass alles miteinander verbunden ist und Mensch, Erde und Natur nur in guter Verbindung gemeinsam lebensfähig sind, das können diese extremen Egoisten nicht unterdrücken. Immer mehr Menschen distanzieren sich von den bedrohlichen Strukturen der unbedingten Bereicherung der Milliardäre, von den Strukturen der Spaltung der Gesellschaft durch individuelle Konkurrenz und durch globale Rivalitäten und von den Strategien der gewaltsamen Ausmerzung der Widersprechenden.
Das Bewusstwerden der Verbundenheit in Zeiten des Mangels bringt neue Formen des Zusammenhalts und der selbständigen Existenzsicherung hervor. Menschen, zunächst nur in kleinen Gruppen, versuchen sich unabhängiger zu machen und die Fähigkeiten zur Kooperation zu entfalten. Wir besinnen uns immer mehr auf die elementare Kraft der menschlichen Verbundenheit, die unsere eigentliche Existenzgrundlage ist und die uns unbegrenzte Energie zur Verfügung stellt. Wir entwickeln entsprechende praktische Formen der Existenzsicherung auf der Grundlage des persönlichen, des lokalen, des nationalen, des globalen humanen Miteinanders. Glückauf!